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Presseartikel hundsgemein

Thomas Emons

Die stellvertretende Vorsitzende

des Blinden- und

Sehbehindertenvereins, Maria

St. Mont, ist regelmäßig mit

dem Taxi unterwegs. Immer

mit dabei ist ihr Blindenführhund

Selma.

Das ist normalerweise kein

Problem. Denn die Mülheimer

Taxi-Tarifordnung schreibt

den Fuhrunternehmen vor,

Blindenführhunde kostenfrei

zu transportieren. Deshalb

ahnten St. Mont und ihr Ehemann

Karl-Heinz auch nichts

Böses, als sie zusammen mit

Labradorhündin Selma am

vergangenen Samstagnachmittagum17

UhramNordeingang

des Hauptbahnhofes ein

Taxi besteigen wollten.

„Schnell nach Hause“

„Wir kamen von der Mitgliederversammlung

der nordrhein-

westfälischen Blindenführhundehalter

in Dortmund.

Es war nass und kalt

und wir wollten einfach nur

schnell nach Hause“, erinnert

sich St. Mont.

Doch von schnell konnte

keine Rede sein. Denn der erste

Taxifahrer wies das Ehepaar

darauf hin, dass er den Hund

nicht mitnehmen werde, so

dass die St. Monts auf das

nächste Fahrzeug in der Reihe

ausweichen mussten. „Das ist

mir bisher noch nie passiert“,

betont St. Mont, obwohl sie

schon von ähnlichen Fällen

gehört hat.

Bernd Otto vom für die Taxi-

Aufsicht zuständigen Ordnungsamt

bestätigt, dass das

betreffende Taxiunternehmen,

die Mülheimer Taxi-Zentrale,

angeschrieben und um Stellungnahme

gebeten wird. Je

nachdem, wie der Fall liegt

und wie das Unternehmen

reagiert, könnte eine Ermahnung

oder sogar ein Bußgeld

von bis zu 200 Euro fällig werden.

„Ich kenne das Unternehmen

Mülheimer Taxi-

Zentrale. Die arbeiten sehr

kundenorientiert. Aber ich

erwarte von der Geschäftsführung,

dass sie sich jetzt Mühe

macht, den Hintergrund des

Falls recherchiert und ihre

Fahrer darauf hinweist, dass

Blindenführhunde kostenfrei

zu befördern sind,“ sagt Otto.

Yücel Aydin, Mit-Geschäftsführer

der Mülheimer Taxi-

Zentrale, betont: „Natürlich

nehmen wir Blindenführhunde

kostenlos mit. Ich selbst

habe das auch schon oft getan.

Wir helfen gerne Fahrgästen

mit einer Behinderung. Ich

kann mir den Vorfall nach

einem Gespräch mit dem

betreffenden Fahrer nur so

erklären, dass er eine Hundeallergie

hat und nicht gesehen

hat, dass die Frau blind ist.“

Der Ton macht die Musik

Dafür hätte Maria St. Mont

durchaus Verständnis aufgebracht,

wenn der Fahrer ihr

dies in freundlichem Ton

erklärt hätte. Aydin erklärt,

dass der Fahrer im Gespräch

mit ihm erklärt habe, dies auch

getan und St. Mont freundlich

auf das nächste Taxi hingewiesen

zu haben. Wie dem auch

sei. Aydin macht St. Mont ein

Versöhnungsangebot. Wenn

sie sich bei der Mülheimer

Taxi-Zentrale meldet, haben

Selma und sie eine Stadtfahrt

vom Hauptbahnhof nach

Hause frei.

 

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