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Tag der offenen Tür bei der WBH

 

Die Westdeutsche Blindenhörbücherei in Münster hatte zum Tag der offenen Tür am 03.10.2009 eingeladen. So machte sich eine interessierte Gruppe von 9 Mitgliedern desBSV-Mülheim mit ihren Begleitpersonen auf, um sich die Bücherei einmal genauer anzusehen.

Alle der mitfahrenden Mitglieder sind seit Jahren begeisterte Nutzer der Bücherei, um so neugieriger waren sie auf das, was dort zu sehen war.

Schon bei der Anreise mit dem öffentlichen Nahverkehr traf man auf gleichgesinnte, die alle das Ziel WBH hatten.

Dort angekommen, konnte man an Vorlesungen teilnehmen, von der ich die Einführungsveranstaltung besonders hervorheben möchte. Markus von Hagen las Geschichten über Türen vor, über offene Türen, geschlossene Türen, verbergende Türen und schützende Türen. Da Waren Autoren wie Dante, Fontane, Kafka genauso vorhanden wie Kästner, Busch und Heinz Erhardt. Eine - wie ich fand - gelungene Idee zu einem solchen Anlass.

Neben Vorlesungen konnte auch die WBH besichtigt werden, die Studios, die Technikräume, wo man auch viele der Sprecher finden und sprechen konnte.

Eindrucksvoll ist natürlich die digitale Technik und das Wissen, das hier jedes Jahr ca. 330 Bücher aufgelesen werden.

Alte Tonbänder werden im Archiv aufbewahrt

Damit die Begleitpersonen einmal herausfinden konnten, wie blinde und sehbehinderte Menschen sich manchmal fühlen, durften sie einen Raum besuchen, in dem alles grau in grau ohne Kontrast war. Dazu sollten sie eine Brille tragen, mit der sie nur noch eine Sehstärke von 10 Prozent hatten. Mein Gott, wie fühlten sich unsere Begleitungen, als sie Kaffee eingießen sollten, sich auf dem Tisch erst orientieren mussten, was wo steht? Wie fühlten sie sich unwohl beim Laufen um Tisch herum und an Regalen vorbei? Wie waren sie froh, als sie die Brille absetzen durften! Andere Brillen simulierten verschiedene Augenkrankheiten. So stellten viele fest, dass manche blinde oder sehbehinderte Menschen, nicht die gereichte Hand bewusst übersehen, sondern, dass sie sie gar nicht erkennen können. Was wird da oft falscherweise als Arroganz verstanden?

Luft holen, die nette Atmosphäre genießen, das konnte man dann hinterher in einer nett eingerichteten Cafeteria, die in den Räumen aufgebaut war, wo unsere Kassetten ausgepackt und neu gepackt werden. Wenn man die langen Regale mit den Hörbüchern sieht, glaubt man nicht, dass man hier noch einen Überblick haben kann! Aber man kann!

Frau St. Mont und Frau Vera Giesen vor dem grauen und kontrastlosen Zelt

Es war ein schöner und informativer Tag bei der WBH, die in den letzten 55 Jahren vielen Blinden und sehbehinderten Menschen nicht nur das Leben erleichtert sondern auch viel Entspannung und Freude bereitet hat!

Vera Giesen

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