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Ausflug des Blindenvereins Mülheim zur Zeche Zollverein

Der BSV Mülheim besucht die Stadt Essen

Die Zeche Zollverein ist immer einen Besuch wert, dachten sich 30 Mitglieder des Blindenvereins Mülheim bei ihrem diesjährigen Herbstausflug. Am frühen Morgen des 7. Oktober 2023 trafen sie sich an der alten Hauptpost und fuhren mit dem Bus zur Zeche Zollverein nach Essen.

Zeche ZollvereinDie UNESCO hat 2001 das Gelände der Zeche Zollverein zum Weltkulturerbe ernannt. Nicht nur seit dieser Zeit strömen die Menschen auf das Zechengelände bzw. in die Bauwerke. Die muntere Gruppe um die Vorsitzende Maria St. Mont hatte zwei Führungen durch das Ruhrmuseum gebucht. Zu Beginn der Führung in der Kohlenwäsche wurde den blinden und seheingeschränkten Besucherinnen und Besuchern der im Eingangsbereich stehende anthrazit schimmernde Steinkohleklotz erläutert. Tourguide Fiore Manganiello wusste zu erzählen, dass zu Produktivzeiten der Zeche bis zu 24 Tonnen Kohle gefördert wurden.

Durch das orange schimmernde Treppenhaus des ehemaligen Kohlebunkers wurde die Gruppe sicher in das Ruhrmuseum geführt. Manganiello erläuterte, dass die Farbe Orange hier sinnbildlich für das Feuer steht, mit der die Kohle erhitzt wurde. Dem Rundgang durch das Museum folgend machte die Gruppe einen Stopp an der Lichtbildwand der Zechenhalden. Viele ausgestellte Bilder zeigten Halden der Zechen des Ruhrgebiets, auf denen bis zu einer Höhe von 150 Metern das Gestein angehäuft wurde, welches als Beiwerk mit ausgegraben wurde. Beispielhaft sei hier die Halde Haniel in Bottrop erwähnt, die heute begrünt ist und unter anderem Joggenden und Mountainbikenden als Sportstätte dient. Für die interessierte Schar der Zuhörenden, hatte der Tourguide verschiedene Kohlestücke mitgebracht, deren Unterschiede gefühlt werden konnten.

Gruppenbild

In dem Ausstellungsabschnitt Zeitzeichen konnte eine alte Baumscheibe, sowie verschiedene Exponate aus unterschiedlichen Epochen bestaunt werden. So unter anderem die Jacke von Kommissar Schimanski, ein alter Küchenofen, eine alte Grubenstirnlampe und weitere Relikte aus der guten alten Zeit.

Skulptur KruppEs folgte der Gang durch die Dauerausstellung Natur, Kultur, Geschichte des Ruhrgebiets. Highlight hier sicher das Skelett eines Mammuts. Hier konnten die Mitglieder einen Backenzahn des Mammuts anfassen und das Gewicht erraten. Den Abschluss der Tour bildete der Prolog, die Zeit der Industrialisierung. Besonders imposant die mehr als lebensgroße Skulptur von Alfried Krupp, der untrennbar mit Essen und dem Ruhrgebiet verbunden ist.

Als Anschauungsobjekt hatte Fiore Manganiello noch Plaketten der Grubenleute mitgebracht. Die Zuhörenden sollten hier erraten, was es damit auf sich hat. Die Bergmänner mussten seinerzeit mittels einer dreieckigen oder viereckigen Plakette aus Emaille dokumentieren, ob sie über oder unter Tage waren, indem sie sie an einer Nagelwand aufhängten.

Nach mehr als zwei Stunden endete der Rundgang durch die Gezeiten in den späten 1990ziger Jahren vor einem orangenen Fahrkartenautomaten der Stadtwerke Dortmund. Beim anschließenden geselligen Zusammensein mit dem Ruhrgebietsklassiker Pommes Currywurst rot weiß wurde über die gewonnenen Eindrücke noch lange philosophiert.

Verfasst von
Anja Daniel-Appelmann

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